In flachen Hierarchien (Extremform: Netzwerk) sind Abstimmungen im Vergleich zu steilen Hierarchien (Extremform: Pyramide) schneller und einfacher zu erreichen, weil durch das Abfragen von Entscheidungen über mehrere Hierarchieebenen hinweg Zeitverluste durch Bereitstellung von Informationen für die Hierarchieebenen, die Abstimmung- und Entscheidungsprozesse innerhalb der Hierarchieebenen und die Kommunikation rückwärts zu den ausführenden Einheiten nach sich ziehen. Hinzu kommt, dass die Entscheidungsträger auf hohen Hierarchieebenen häufig entfernter von den Einheiten im Unternehmen, für die eine Entscheidung getroffen werden muss, stehen. Hierdurch entstehen Wissenslücken, während die Kompetenzträger häufig in den Einheiten selbst zu finden sind.
In flachen Hierarchien kann ein Zeitgewinn generiert werden, wenn die einzelnen Ebenen befugt sind, Entscheidungen selbst zu treffen. Bei flachen Hierarchien besteht aber auch das Risiko, dass sich Entscheidungen zeitlich stark verzögern können. Flache Hierarchien können nur dann schneller wirken, wenn die Mitglieder der Netzwerke mit ausreichender Entscheidungskompetenz versehen sind. Gleichzeitig besteht bei Übertragung von Entscheidungskompetenzen auf die Einheiten die Notwendigkeit, dass die Führungskräfte regelmäßig den Stand der Entwicklungen und der Entscheidungen abfragen, kontrollieren und gegebenenfalls korrigierend eingreifen.
Besonders Startup Unternehmen nutzen flache Hierarchien, um Kreativität, Arbeit und neue Ideen zu fördern und alle Mitarbeiter direkt in Projekte einzubinden. Flache Hierarchien führen zu schneller Koordination und Abstimmung, weil Weisungslinien und Kontroll- bzw. Berichtwege kurz bzw. informal auf Augenhöhe ablaufen.